Österreichische Sparkassen fordern von EU angepassten Rechtsrahmen für Regionalbanken

Die österreichischen Sparkassen bekennen sich auch auf EU-Ebene ausdrücklich zu Regionalität und Nachhaltigkeit und setzen sich in Brüssel für entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen ein. Beim Empfang des European Affairs-Büros des ÖSPV in der EU-Hauptstadt zum 200-jährigen Gründungsjubiläum der „Erste oesterreichische Spar-Casse“ (1819 – 2019), stellten sie ihre wichtigsten Forderungen vor:

  • Regionale Verankerung muss europaweit mehr unterstützt werden
  • Nachhaltigkeit: Rasche Ausarbeitung einer sozialen Taxonomie
  • Finanzbildung in EU-Schlüsselkompetenz-Katalogaufnehmen
  • Digitalisierung: eigener Cybersicherheits-Rechtsakt für Finanzdienstleistungen notwendig
(Von links:) Franz Portisch (Generalsekretär Österreichischer Sparkassenverband), Engin Eroglu (deutscher Europa-Parlamentarier), Gerhard Fabisch (Präsident Österreichischer Sparkassenverband) © Österreichischer Sparkassenverband

Gerhard Fabisch, Präsident der Österreichischen Sparkassenverbandes (ÖSPV), wies in seiner Begrüßung besonders auf das Jubiläumsmotto hin: „‘The future is yours‘ ist ein Versprechen für unserer Kundinnen und Kunden, sie auch in Zukunft optimal zu begleiten. Doch wir werden nur gemeinsam mit der Politik Herausforderungen wie die Nullzinspolitik oder Klimakrise bewältigen und die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz bestmöglich zur Weiterentwicklung und Serviceverbesserung nutzen können. Die Aufgabe der Sparkassen gemäß ihres Gründungsauftrags den Menschen und der Region, in der sie wirken, zu Wohlstand zu verhelfen, wird in jedem Fall unverändert bleiben. Dies betrifft das gesamte Wirkungsfeld der österreichischen Sparkassengruppe als führender Finanzdienstleister auch in Zentral- und Osteuropa.“

Franz Portisch, ÖSPV-Generalsekretär: „Mit dem Sparkassentag Ende Jänner haben wir das 200. Jubiläumsjahr begonnen und mit einem feierlichen Brüssel-Empfang lassen wir dieses international und mit konkreten Forderungen an die EU-Politik ausklingen. Mit 2020 beginnt das dritte Jahrhundert, in das die 49 Sparkassen in Österreich, mit rund 3,7 Millionen KundInnen, über 15.500 MitarbeiterInnen und ca. 1.100 lokalen Bankstellen gut aufgestellt und mit Optimismus starten. Der Verband wird die intensiven Gespräche mit den EU-Parlamentariern und KommissarInnen fortführen. Kontinuierliches Engagement ist absolut notwendig, um auf die besondere Situation der österreichischen Sparkassen aufmerksam zu machen. Dabei haben wir vier Themenbereiche als prioritär identifiziert: Regionalität, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Finanzbildung.“